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[size=14]Liebe Kartonmodellbauer,
das neuste Modell von Micromodels-London, die Obere Burg Heidelberg, werde
ich hier in einem Baubericht vorstellen.
Zunächst einige Daten zur Oberen Burg, welche nicht identisch mit dem Heidelberger
Schloss ist!:
Geschichte:
Die Obere Burg, auch Alte Burg, Altes Schloss, Burg zu Berge genannt, ist eine
abgegangene Höhenburg auf dem Kleinen Gaisberg über dem Heidelberger Schloss
in Heidelberg in Baden-Württemberg. Die Anlage bestand wie das Heidelberger
Schloss bereits im hohen Mittelalter, wurde aber 1537 durch Blitzschlag und
Explosion von Pulvervorräten zerstört. Die Stelle der Burg ist heute im Wesentlichen
mit der Molkenkur überbaut.
Urkundliche Hinweise auf eine Burg in Heidelberg gibt es ab 1225. Bis 1294 wird
jeweils nur eine Burg genannt, im Jahr 1303 dann erstmals zwei Burgen. Künftig
wurden die Burgen nach ihrer Lage unterschieden, wobei die Burg bei der heutigen
Molkenkur als Obere Burg bezeichnet wurde, da sie höher liegt als die Burganlage
an der Stelle des heutigen Heidelberger Schlosses auf dem Jettenbühl. Ob die Anlage
bei der Molkenkur älter als das Schloss auf dem Jettenbühl ist, kann ohne größere
Ausgrabungen nicht gesagt werden. Gefundene Architekturteile im Heidelberger
Schloss legen auch dort eine Datierung im 13. Jahrhundert nahe. Eine einhellige
Meinung darüber, welche der Burgen älter ist, hat sich auch unter Berücksichtigung
archäologischer Befunde im Stadtbereich, wo man die zugehörigen Burgweiler
verorten wollte, lange Zeit nicht gebildet.
Erst jüngste Befunde legen den Schluss nahe, dass die obere Burg die einst
bedeutendere Burg ist und sich ihr zugehöriger Burgweiler im Bereich der
Peterskirche befand. Bedeutungsniedergang der Oberen Burg, starke bauliche
Veränderungen im Bereich der Peterskirchensiedlung und die Stadtgründung
Heidelbergs mit ummauerter Stadt im Bereich des heutigen Altstadtkerns fallen
mit dem Aufschwung des heutigen Schlosses zusammen. Gleichwohl gibt es aber
auch Anzeichen, dass die Siedlung bei der Peterskirche sogar älter als die Obere
Burg gewesen sein und in keiner Beziehung zu dieser gestanden haben könnte.
Die Obere Burg und die außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern gelegene
Peterskirche waren im späten Mittelalter dennoch beide schon Relikte aus der
Zeit vor der Stadtgründung.
Bei der pfälzischen Landesteilung 1338 wurde mittels der Formulierung
Haydelberg burg und stat und die ober burg ein näherer Bezug des heutigen
Schlosses zur Stadt hergestellt, ab der Mitte des 14. Jahrhunderts war das
heutige Schloss dann Residenzburg der Kurpfalz, während die obere Burg in
den späteren Urkunden nur noch selten vorkommt und ab dem 15. Jahrhundert
auch schon als alt bezeichnet wird.
1364 war die obere Burg mit kurpfälzischen Wächtern besetzt. 1503 waren
drei hackenbussen auf dem alten Schloss. 1515 erging ein Verbot an Studenten,
sich im Umkreis des alten Schlosses aufzuhalten. Trotz der dünnen urkundlichen
Lage erscheint die Burg 1485 auf der ältesten bekannten Ansicht Heidelbergs
auf einem Holzschnitt aus der Werkstatt von Johann Prüss und 1526/27 auf
einer Ansicht von Sebastian Münster als markanter Bestandteil des Stadtbildes
oberhalb der Residenzburg. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Burg spätestens
seit der Aufwertung des heutigen Schlosses zur Residenz ein Teil von deren
Verteidigungssystem und sicher aufgrund der exponierten Lage auch ein Machtsymbol
der Kurfürsten war. Das an die Studenten ergangene Aufenthaltsverbot könnte mit der
Aufbewahrung von Explosivstoffen auf der oberen Burg zusammenhängen.
Ein Blitzschlag am Nachmittag des 25. April 1537 löste eine Explosion im
Pulvermagazin der Burg aus, in dem sich nach archivalischen Quellen 200 Tonnen
Pulver befunden haben sollen. Die Geschehnisse sind durch einen Brief eines
Augenzeugen, des pfälzischen Humanisten Jakob Micyllus, überliefert. Er berichtet
von der weitgehenden Zerstörung der ganzen Anlage innerhalb eines einzigen
Augenblicks. Unter den neun Bewohnern der Vorburg gab es fünf Verletzte und z
wei Tote. Durch die gewaltige Explosion wurden Steine in weitem Umkreis durch
die Luft geschleudert. Beim Palas des unteren Schlosses wurde ein Mann von einem
herabstürzenden Stein getroffen.
Der Merian-Stich von 1620 zeigt noch Mauerreste der Burg
Das von der Burg übrig gebliebene Steinmaterial hat man wohl rasch für die
umfangreichen Bauvorhaben Ludwigs V. verwendet, denn sie war bald größtenteils
abgetragen. Schon in Sebastian Münsters Cosmographia von 1550 sind nur noch
wenige Grundmauern der Burg dargestellt. 1617 erwähnte ein englischer Reisender
die Ruine in seinem Reisetagebuch. Auch Matthäus Merian zeigt in seinem
Stadtpanorama Heidelbergs von 1620 noch Mauerreste an der Stelle der oberen
Burg und erwähnt in der Bildlegende die Zerstörung durch Explosion.
© WIKIPEDIA Obere Burg (Heidelberg)
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